Mittwoch, 6. September 2017

Rezension: Die Abenteuer des Apollo - Das verborgene Orakel


Der große Blitz tobt,
die Sonne fällt vom Himmel
und landet im Müll.

Ganz im Sinne von Apollo beginnt der heutige Beitrag mit einem selbstverfassten Haiku, der in etwa beschreibt, wie der neue Roman von Rick Riordan Die Abenteuer des Apollo - Das verborgene Orakel beginnt. Wie mir das neue Werk von Rick Riordan gefallen hat und ob euch vielleicht noch weitere Haikus in der Rezension erwarten, erfahrt ihr nur, wenn er ihr jetzt weiterlest!


Zu Unrecht bestraft
und sich keiner Schuld bewusst.
Von Akne geplagt.



WORUM GEHT ES?

Der Göttervater Zeus ist ziemlich sauer auf seinen Sohn, den Gott Apollo, weshalb er ihn vom Olymp verbannt und ihn zur Erde schickt. Wobei „Schicken“ eher das falsche Wort ist, genauer gesagt schmeißt Zeus ihn vom Olymp und Apollo fällt auf die Erde. Zumindest ist seine Landung weich, denn er landet geradewegs in einem Haufen Müllsäcke.
Als wäre das nicht schlimm genug, muss Apollo feststellen, dass er nun durch und durch sterblich ist. Anfangs beunruhigt ihn das nicht, denn das ist ihm schon zweimal zuvor passiert und am Ende ist er doch wieder ein Gott geworden. Dieses Mal ist es allerdings etwas schwieriger. Nachdem die junge Meg McCaffrey ihn vor zwei Schlägern gerettet hat, ruft sie ihn in ihren Dienst. Das bedeutet, er muss genau das tun, was sie ihm befielt und das ein ganzes Jahr lang.
Da Apollo spürt, dass Meg wohl auch ein Halbgott sein muss, führt sein erster Weg zu Percy Jackson, der Meg und ihn ins Camp Half-Blood bringen soll. Im Camp erfährt Apollo allerdings von den Schwierigkeiten dort. Auch das Problem mit dem Orakel von Delphi hat sich seit dem Kampf gegen Gaia nicht gelöst und sein alter Feind Python wütet noch immer in Delphi. Dahinter steckt allerdings noch eine viel größere, ältere Macht und bald schon erfährt Apollo, welche Aufgaben er erfüllen muss, bevor er überhaupt die Chance hat, von Zeus wieder auf den Olymp geholt zu werden.

Ich kam vom Olymp,
bin nun in Camp Half-Blood.
Vielen Dank dafür, Vater!



REZENSION

Der Gott Apollo ist bereits einige Male im Riordan-Universium vorgekommen und ich war von Anfang an ein großer Fan von ihm. (Aber sagt ihm das bloß nicht, sondern bildet er sich darauf nur etwas ein!) Apollo brachte mich bisher sehr oft zum Lachen und er ist wohl auch der Grund, weshalb ich selbst doch so gerne ein Apollo-Kind wäre.

Wer glaubt, dass die Welt der griechischen Götter nach dem großen Kampf in Helden des Olymp nichts mehr zu bieten hat, der liegt definitiv falsch. In Die Abenteuer des Apollo kommen neue Probleme und neue große Gegner. Der Titel Das verborgene Orakel verrät schon, worum es in dem Roman gehen wird. An der Stelle verrate ich nicht mehr, denn ihr sollt es schließlich selbst herausfinden!
Es ist jedenfalls kein Zufall, dass Rick Riordan ausgerechnet Apollo auf seine ganz eigene Mission schickt, in der es offenbar auch dieses Mal darum gehen wird, die Welt zu retten.
Prinzipiell lässt sich der Roman auch ganz unabhängig von Percy Jackson oder den Helden des Olymp lesen, ich würde aber jedem empfehlen, zuerst diese beiden Reihen zu lesen, weil man sonst die Referenzen zu diesen nicht versteht und einem da doch etwas verloren geht.

Wieder einmal muss man aber den Carlsen Verlag für dieses unheimlich schöne Cover loben! Es gefällt mir besser als das Originalcover, denn es fängt das Anfangsszenario des Romans perfekt ein. Eine weitere Besonderheit sind auch wieder einmal die Kapitelüberschriften im Roman. Man kennt es von Rick Riordan, dass die Kapitel mit diffusen Überschriften beginnen. Apollo bekommt da als, jetzt erst mal ehemaliger, Gott aber etwas Besonderes. In diesem Roman beginnen die Kapitel nämlich mit einem Haiku. Apollos Liebe für Haikus, die aus seinem Mund aber nicht immer so toll klingen, wird immerhin oft angesprochen, weshalb ich es total toll finde, dass es hier auf diese Art aufgegriffen wird. Diese Kontinuität muss man einfach loben!
Ebenso findet man am Ende des Romans wieder ein Glossar mit den wichtigsten Begriffen zum Nachschlagen.

Dass der Roman aus der Sicht von Apollo erzählt wird, macht für mich den Charme dieses Romans aus. Apollo ist nämlich mal eine andere Art von Erzähler, der weitaus positiver ist, als es zum Beispiel Percy Jackson oder Magnus Chase sind, die doch eher sarkastisch und zynisch daher kommen. Er bezeichnet ist außerdem selbst als guten Geschichtenerzähler und genau dieses Gefühl hatte ich beim Lesen eben auch. Es war interessant, auf diese Weise auch noch einiges mehr über Apollos Vergangenheit zu erfahren.
Natürlich kommt bei dieser Erzählweise auch immer wieder durch, dass sich Apollo für den Besten hält. Er ist selbstverliebt und deshalb manchmal auch etwas rücksichtslos, wenn es eben nicht um ihn geht. Etwas, was nicht von ihm kommt, nimmt er nicht für voll und genau das wird ihm zum Verhängnis.
Zeus ist ziemlich sauer auf ihn und verbannt ihn auf die Erde. Apollo verliert all seine göttlichen Fähigkeiten und ist nun ein Sterblicher namens Lester Papadopoulos. Zu allem Überfluss hat Lester Akne und keinen Waschbrettbauch, was für Apollo schon für eine erste Krise genügt, legt er doch so viel Wert auf sein Äußeres.
Durch dieses sterbliche Leben lernt er allerdings auch, seine göttlichen Gaben mehr zu schätzen und auch seine Ansichten über Menschen und Halbgötter ändern sich sehr. Man bemerkt, dass Apollo im Laufe des Romans durchaus eine Entwicklung durchmacht und hat das Gefühl, dass das Mensch sein ihm gut tut.
Am besten gefallen haben mir natürlich die Passagen, in denen Apollo mit seiner Sterblichkeit konfrontiert wurde. Wenn er etwas eben nicht mit einem Fingerschnipsen lösen konnte, sondern sich richtig damit auseinandersetzen musste oder auch mal ganz menschliche Probleme kennenlernte. Ich war auch sehr gespannt darauf, wie Apollo und seine Kinder im Camp aufeinander trafen, was ihre Reaktionen waren und wie Apollo auf Will und Nico reagieren würde. So viel sei an der Stellte gesagt, er reagiert großartig und genau richtig!

Unterstützung bekommt Apollo übrigens durch Meg McCaffrey, eine Halbgöttin, die ihn gleich zu Beginn vor fiesen Schlägern rettet. Anfangs findet Apollo Meg doch ziemlich nervig, weil sie ihren eigenen Kopf besitzt und ihn nicht wirklich respektiert. Oder ihm zumindest nicht den Respekt entgegenbringt, mit dem man einem Gott begegnen sollte. Aber er war nun mal kein Gott mehr und genau das wird ihm immer wieder schmerzlich bewusst. Auch die Beziehung zwischen Meg und Apollo ändert sich, vor allem, als er herausfindet, dass Meg nicht die ist, die sie zu sein scheint.
Neben Meg gibt es natürlich auch andere tolle Charaktere in dem Roman. Wir begegnen alten Bekannten wieder, es kommen aber auch ein paar neue Gesichter dazu, die ich allerdings als wunderbare Ergänzung sehe.
Hervorheben möchte ich an der Stelle aber die Diversität, die Rick Riordan bei seine Charakteren wie selbstverständlich mit einfließen lässt. Im Camp Half-Blood begegnet man nämlich wieder einmal einem bunten Haufen von Campern. Genau das, was Camp Half-Blood für mich mit ausmacht.

Meine Kinder sind,
so wie ich, ihr Vater
einfach hinreißend.



FAZIT

Mit Die Abenteuer des Apollo - Das verborgene Orakel beginnt eine ganz neue Buchreihe aus der Feder von Rick Riordan, die alleine deshalb schon besonders ist, weil ein Gott der Protagonist ist. Apollo wird als Sterblicher auf die Probe gestellt und muss sich nun selbst einer großen Herausforderung widmen. Empfehlen würde ich dem Roman jedem, der bereits Fan der Percy Jackson- und Helden des Olymp-Reihe ist, weil der Roman an den Geschehnissen, sowie dem von Ende von Das Blut des Olymp anknüpft. Wer also bereits schon Fan von Apollo war, der wird Die Abenteuer des Apollo sicherlich lieben. Bei mir ist es jedenfalls so und deswegen bekommt Das verborgene Orakel nicht weniger als fünf von fünf Kreuzen von mir.




BUCHDETAILS

Titel: Die Abenteuer des Apollo - Das verborgene Orakel
Autor: Rick Riordan
Übersetzung: Gabriele Haefs
Verlag: Carlsen Verlag
Preis: 17,99€
Sonstiges: Hardcover, 400 Seiten


Die Buchdetails sind der Webseite von Carlsen entnommen.
Vielen Dank an Ramona Nicklaus und Carlsen für das Rezensionsexemplar!

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