Sonntag, 3. Februar 2019

Die Suche nach der Wahrheit | Der Insasse

Sebastian Fitzek ist bekannt für seine Psychothriller, die nichts für schwache Nerven sind. Sicherlich haben einige Leserinnen und Leser wegen des Autors schon viele schlaflose Nächte erlebt und genau das ist der Grund, weshalb ich unbedingt sein neues Werk Der Insasse lesen wollte. Mich kann man mit einem guten Thriller sowieso immer locken und Der Insasse hat mich alleine von der Optik schon sehr angesprochen, dass ich nicht daran vorbei kam. Heute erzähle ich euch etwas über den Insassen, in dem es um dem Roman geht. Aber keine Sorge, euch erwarten keine Spoiler!


Der Insasse beginnt eigentlich ziemlich traurig. Man wird allmählich in die Geschichte eingeführt und erfährt, dass Max Berkhoff, der Sohn des Protagonisten Till Berkhoff, verschwunden ist. Es gibt sogar bereits einen Verdächtigen, Guido Tramnitz, der jedoch im Hochsicherheitstrakt einer Psychiatrie sitzt und somit nur wenig zur Rechenschaft gezogen werden kann, solange er seine Tat nicht gesteht. 
Till steht im regen Kontakt zu seinem Schwager, einem Polizisten, während seine Frau und seine Tochter ihn bereits verlassen haben. Sein Schwager ist quasi seine letzte Bezugsperson und auch derjenige, dem er schließlich seine waghalsige Idee unterbreitet, sich in die Psychiatrie einweisen zu lassen, um an Guido Tramnitz und vielleicht auch ein Geständnis heranzukommen. Es scheint für Till die einzige Möglichkeit zu erfahren, was mit Max passiert ist.

Von da an beginnt eine turbulente und skurrile Reise für Till, aber auch für den Leser. Da die Geschichte nicht nur aus Tills Perspektive, sondern auch aus anderen Perspektiven erzählt wird, wird einiges auch nochmal von jemand anderem erzählt und man weiß nie so genau, wem man eigentlich glauben kann. Prinzipiell kann man aber sagen, dass es in Der Insasse um die Suche nach der Wahrheit geht.

Die Frage ist eben nur, nach welcher Wahrheit man sucht.

Sebastian Fitzek weiß nun mal ganz genau, wie er seine Leser geschickt hinters Licht führen kann. Sobald man eine Theorie hat, wird sie auf den nächsten Seiten schon wieder verworfen, weil irgendetwas anderes ans Licht kommt.
Heißt: Man kann niemandem so wirklich trauen, manchmal noch nicht mal seinem eigenen Gefühl. Aber gerade das macht beim Lesen doch so viel Spaß!


GEDANKEN NACH DEM LESEN


  • Holy moly, das habe ich nicht kommen sehen.
  • Krass. Einfach nur krass.
  • Jetzt ergibt irgendwie alles einen Sinn.
  • Selten so ein fesselndes Buch gelesen.
  • WTF.


ZUSAMMENFASSUNG

Wenn man es mal ganz nüchtern betrachtet, wirkt es natürlich schon sehr weit hergeholt, dass sich jemand als Patient in eine Psychiatrie einweisen lässt. Das dürfte so gar nicht möglich sein. Aber je weiter man in der Geschichte vorrückt, desto mehr kommt man dahinter, wieso es am Ende eben doch sinnig und nicht so weit hergeholt ist.
Generell löst sich erst ziemlich zum Schluss alles so richtig auf, auch wenn ich teilweise vorher schon die eine oder andere Idee hatte, die sich am Ende dann bestätigt hat oder eben nicht. Das hat mich beim Lesen aber nicht negativ beeinflusst. Ich habe Der Insasse regelrecht verschlungen. Sobald man einmal anfängt, kommt man direkt in einen Lesefluss, der von vielen WTFs und OMGs geprägt ist. Jedenfalls war das bei mir so. Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen. Nicht mal unbedingt, weil es non-stop spannend war, sondern weil es so gut geschrieben ist, dass ich auch mal ganz plötzlich 100 Seiten gelesen habe, ohne es zu merken.

Mir persönlich haben die popkulturellen Referenzen, wie zum Beispiel zu Star Wars, übrigens auch sehr gut gefallen. Weil ich selbst von davon bin, finde ich sowas immer eine schöne Idee und macht die Geschichte für mich irgendwie zugänglicher.

Besonders durch die unterschiedlichen Perspektiven erhält man viele verschiedene Einblicke in das Geschehen und wird oftmals auf die falsche Fährte gelockt. Am Ende weiß man gar nicht mehr, wem man eigentlich glauben kann und das ist auch gut so, denn es kommt doch ganz anders, als man denkt.
Allerdings möchte ich doch betonen, dass dieser Roman nichts für dünnhäutige Menschen, ganz besonders auch Eltern, ist, denn es wird schon sehr hart darüber berichtet, was Guido Tramnitz Kindern angetan hat. Wer mit sowas also nicht zurecht kommt, der sollte diesen Roman besser nicht lesen.


BUCHDETAILS

Titel: Der Insasse
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 22,99€
Sonstiges: Hardcover, 384 Seiten

Die Buchdetails sind der Webseite von Droemer Knaur entnommen.
Vielen Dank an Patricia Keßler für das Rezensionsexemplar!

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