Donnerstag, 20. August 2020

Psychospielchen Deluxe » Das Geschenk

Zwischen all den Liebesromanen und den Jugendbüchern, die ich zuletzt gelesen habe, durfte es jetzt endlich mal wieder ein schöner Psychothriller sein. Was bietet sich da besser an als Das Geschenk von Sebastian Fitzek? Das Buch hat mich nämlich schon die ganze Zeit über angelacht mit diesem wunderbaren Cover, weshalb es nun endlich die Chance bekam, mich zu begeistern. Ob es das geschafft hat? Das müsst ihr selbst herausfinden.


Als Milan an der Ampel steht, hält ein Wagen neben ihm. Das Mädchen auf dem Rücksitz wirkt total verstört und presst einen Zettel gegen die Scheibe. Was darauf steht, kann Milan jedoch nicht lesen, denn er ist Analphabet. Dass das Mädchen Angst hat und Hilfe braucht, merkt er jedoch trotzdem. Er versucht dem Wagen zu folgen und wird damit in etwas hereingezogen, wo er nicht so schnell wieder rauskommt. 

„Alles wirklich Böse beginnt in Unschuld – Ernest Hemingway“
Sebastian Fitzek: Das Geschenk, S. 5


» DINGE, DIE MIR gut gefallen haben «

+ Psycho Deluxe
Der Roman hat sich den Titel „Psychothriller“ redlich verdient. Es wird sehr viel mit der Psyche des Protagonisten gespielt und man wird anfangs doch sehr in die Irre geführt. So recht weiß man nämlich nicht, wem man glauben kann und wem nicht. Kann man dem Verstand des Protagonisten überhaupt vertrauen? Tja, wenn das so einfach zu beantworten wäre.

+ Fitzek weiß, was er kann ...
und schreckt auch vor nichts zurück. Es gibt gewalttätige Szenen, die schon sehr extrem sind. Mich persönlich schreckt das nicht ab, und ich denke auch nicht, dass irgendjemand, der ebenfalls von diesem Genre begeistert ist, das irgendwie schockierend finden würde. Oder zumindest nicht in dem Maße, dass es verstörend wirkt. Normal und gut ist es natürlich keineswegs. 


» DINGE, DIE MIR Nicht so gefallen haben «

- wenige krasse Twists
Was mit persönlich bei Das Geschenk ein wenig fehlt, sind überraschende Twists. Irgendwie haben mich diese ganzen Twists nämlich leider gar nicht so überrascht, denn es hat sich für mich vorher bereits angedeutet. Jedenfalls habe ich mir das Meiste schon denken können, sodass mich einige Wendungen gar nicht so umgehauen haben, wie das vielleicht vorgesehen war. Ganz besonders diese Storyline mit den Schuldengeln passt für mich auch so gar nicht in die Geschichte und wirkt irgendwie etwas reingequetscht.

- wenig Spannung
Dementsprechend hat mir leider auch die Spannung gefehlt. Ich wollte zwar stets wissen, wie das Buch zu Ende geht, aber ich hatte nicht das dringende Bedürfnis, es unbedingt wissen zu müssen, weil die Auflösung für mich dann schon irgendwie klar war. Ich habe also immer irgendwie auf einen noch raffinierteren Twist gewartet, der für mich dann leider nicht kam.

- Figuren
Grundsätzlich bin ich aber auch mit den einzelnen Figuren nicht warm geworden. Der Protagonist Milan war für mich überhaupt nicht greifbar und ich konnte mich auch nicht in ihn hineinversetzen. Möglicherweise hatte ich deshalb auch so Schwierigkeiten in die Handlung zu finden, weil ich zu keinem der Charaktere eine Bindung aufbauen konnte. Alle waren irgendwie doch nur sehr oberflächlich gezeichnet.


» ZUSAMMENFASSUNG «

Meine Gefühle zu Das Geschenk sind ein wenig gespalten. Der Roman ist grundsätzlich nicht schlecht. Ein typischer Fitzek würde ich sagen, aber dann wiederum auch nicht. Mich konnte diese Geschichte nicht ganz abholen. Vieles habe ich bereits vorhergesehen und dementsprechend war ich am Ende auch nicht sonderlich überrascht über den Ausgang. Das finde ich doch sehr schade. Es gibt einige Punkte, die mich gestört haben, allen voran ein Protagonist, zu dem ich keinen Draht finden konnte. Grundsätzlich ist Das Geschenk aber natürlich kein schlechtes Buch, ich habe eben nur mehr erwartet.



» BUCHDETAILS «

Titel: Das Geschenk
Autor: Sebastian Fitzek
Verlag: Droemer Knaur
Preis: 22,99€
Sonstiges: Hardcover, 368 Seiten

Die Buchdetails sind der Webseite von Droemer Knaur entnommen.
Vielen Dank an Patricia Keßler für das Rezensionsexemplar!

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