Freitag, 1. Juni 2018

Rezension: Die Götter von Asgard


Ein Roman, der sich mit nordischer Mythologie befasst? Na, dafür bin ich doch immer zu haben! Als der Roman auf der Frankfurter Buchmesse vorgestellt wurde, kam ich eigentlich schon gar nicht mehr an Liza Grimms Die Götter von Asgard vorbei, denn er klang nicht nur spannend, auch das Cover hat mich gleich angesprochen. In meiner Rezension möchte ich euch heute erzählen, wie mir der Roman gefallen hat.  



WORUM GEHT ES?

Gerade hat Studentin Ray noch deprimiert in München gehockt und wusste nicht, was sie mit ihrem Leben anfangen sollte, da trifft sie ausgerechnet auf die mysteriöse Kára, die sie ermutigt, nach Berlin zu reisen und ihren Traum, Sängerin zu werden, in die Tat umzusetzen. Komisch nur, dass Kára nicht mehr von ihrer Seite weicht und schon bald erfährt Ray auch, wieso. Kára ist eine Walküre, die nordischen Götter gibt es wirklich und Ray soll nicht nur eine Heldin sein, sondern ist außerdem Teil einer Prophezeiung, die das Ende der bekannten Götterwelt vorhersagt, weshalb der Allvater Odin sie natürlich alles daran setzen will, dass sichc diese Prophezeiung nicht erfüllt - ganz im Gegensatz zum Gott der List. Loki hat nur zu gerne seine Finger mit im Spiel und möchte natürlich unbedingt, dass Ray die Prophezeiung erfüllt und nimmt sie mit auf eine Reise, die ihr ganzes Leben mächtig auf den Kopf stellt.


REZENSION

Ein Roman, der die nordische Mythologie behandelt? Da ist man bei mir auf jeden Fall an der richtigen Adresse. Ich war wahnsinnig neugierig, wie die nordischen Götter in Liza Grimms Roman eingebunden werden und fand die Lösung auch sehr spannend. Nicht nur die Götter, auch andere Wesen der nordischen Mythologie leben unter uns in Midgard, wie die Erde dort genannt wird, ganz normal wie Menschen. Das war aber nicht immer so, auch gefährlichere Wesen haben mal auf Midgard gelebt, ehe es ihnen vom Allvater Odin verboten wurde.
Wie die nordische Mythologie in die heutige Zeit und vor allem auch in Deutschland als Spielort eingebunden wurde, gefällt mir ausgesprochen gut, denn es ist modern und nahbar und auch einfach mal etwas Anderes im Vergleich zu anderen mythologisch angehauchten Romanen.

Die Götter von Asgard weist für mich einige Stärken, aber auch Schwächen auf. Mein größtes Problem hatte ich tatsächlich mit der Protagonistin Ray. Ich finde sie super sympathisch und konnte mich gerade durch all die Selbstzweifel, die sie plagen, wirklich gut mit ihr identifizieren, allerdings war sie mir an manchen Stellen eben doch zu glatt, zu perfekt, gezeichnet. Sie erwähnt immer wieder, dass sie keine Heldin sein kann, dass ihr die Übung für das Kämpfen fehlt und sie generell viel schwächer ist, als sie sein sollte und dennoch gelingen ihr selbst die schwierigsten Aufgaben direkt auf Anhieb und ohne Probleme. Es gibt nicht wirklich etwas, das Ray vor eine große Herausforderung stellt, die sie nicht binnen Sekunden lösen kann. Das finde ich wirklich schade, denn genau das hätte mich viel mehr interessiert, ob es eben etwas gibt, woran sie scheitert. Das hätte vielleicht auch den Leser noch einmal zweifeln lassen, ob sie möglicherweise doch keine Heldin ist.

Auch die Liebe kommt in Die Götter von Asgard nicht zu kurz, wobei ich doch zugeben muss, dass dieser Roman auch ganz ohne das Liebeswirrwarr von Ray und Tyr funktioniert hätte. Eigentlich fand ich es stellenweise sogar ein bisschen nervig, dass beide etwas für den anderen empfinden, aber keiner so wirklich damit herausrückt. Da fehlte dann doch irgendwie so ein bisschen die Dynamik, oder vielleicht auch die Chemie, die für mich beispielsweise Kára und Thor dann doch eher hatten. Es wirkte eher so, als müsste Ray sich unbedingt in einen Gott und dann natürlich ausgerechnet in Tyr verlieben. Dabei funktioniert dieser Charakter doch auch wunderbar alleine, wie sogar immer wieder betont wurde.

Womit ich auch ein Problem hatte, war das Tempo, in welchem der ganze Plot sich abgespielt hat. Die Reise durch die Welten wurde sehr ausgedehnt erzählt, was nicht schlecht war, denn so konnte man die einzelnen Welten doch etwas besser kennenlernen. Der ersehnte Kampf aber wurde sehr herausgezögert und als es dann endlich zu dem Showdown kam, war der allerdings auf wenigen Seiten abgehandelt. Und hier muss ich nochmal das vom vorherigen Punkt aufgreifen, wie diese Szene gelöst wurde, war mir fast schon zu einfach. Es ging alles viel zu einfach und verlief viel zu glatt, dass mir da doch sehr die Spannung abhanden gekommen ist und ich den Roman eher mit Ernüchterung beendet habe.

Wie angekündigt gibt es aber natürlich auch noch ein paar Stärken. Besonders gefallen haben wir die Passagen mit Loki, denn da kam durchaus mal etwas Abwechslung herein und die Handlung wurde unberechenbarer und weniger vorhersehbar. Ich habe Lokis Auftritte immer sehr genossen und ich fand es ebenso gut, dass dieses Kontrahenten-Dasein von Thor und Loki auch hier nochmal aufgegriffen wurde.
Außerdem mochte ich Kára als Charakter auch sehr gerne. Die war nämlich tough und cool. Eine Powerfrau eben, was sie als Walküre auch durchaus sein muss. Eine Kämpferin eben, wie es sich auch so gehört. Da konnte sich mancher männliche Gott schon eine Scheibe abschneiden!


FAZIT

Alles in allem habe ich bei Die Götter von Asgard eher gemischte Gefühle. Es gab Einiges, das mir gut gefallen hat, wie die Einbindung der nordischen Mythologie oder aber der eine oder andere Charakter, es gab aber eben auch einige Schwächen, die das Lesen für mich eher schwer gemacht haben. Nichtsdestotrotz hat mir das Lesen Spaß gemacht und ich bin gespannt, ob und wenn ja, wie die Geschichte von Ray weitergeht. Liza Grimms Die Götter von Asgard bekommt daher drei von fünf Kreuzen.




BUCHDETAILS

Titel: Die Götter von Asgard
Autor: Liza Grimm
Verlag: Knaur Fantasy
Preis: 12,99€
Sonstiges: Taschenbuch, 304 Seiten

Die Buchdetails sind der Webseite von Droemer Knaur entnommen.
Vielen Dank an Patricia Keßler und Droemer Knaur für das Rezensionsexemplar!

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