Mittwoch, 30. Januar 2019

Die Angst ist nicht real. | Verliere mich. Nicht.


Nachdem ich Berühre mich. Nicht. von Laura Kneidl beendet hatte, wollte ich natürlich unbedingt direkt den zweiten Band Verliere mich. Nicht. lesen – und das war nicht nur dem Ende von Band 1 geschuldet. Nein, Sages Geschichte hat mich für sich eingenommen, da ich mich sehr gut damit identifizieren konnte. Deshalb musste schnell Band 2 her und heute verrate ich euch, warum diese Reihe mich auch nachhaltig sehr beschäftigt und einen besonderen Platz in meinem Herzen eingenommen hat.


In meiner Rezension zu Berühre mich. Nicht. habe bereits erzählt, warum dieser Roman für mich so besonders ist. Denn, dass die Protagonistin unter Berührungsängsten leidet, ist gerade für mich, die ebenfalls davon betroffen ist, ein sehr spannendes (und leidiges) Thema. Daher hat es mich neugierig gemacht zu lesen, wie dies im Roman dargestellt wird.


Auch in Verliere mich. Nicht. spielen Sages Berührungsängste natürlich weiterhin eine große Rolle, besonders nach dem großen Cliffhanger in Band 1. Was mir besonders positiv aufgefallen ist, ist die Tatsache, dass Sages Ängste zwar teilweise abgeschwächt werden, weil sie lernt, mit diesen umzugehen, sie jedoch nie ganz verschwinden, sondern stets ein Teil von ihr sind.

Warum ich das so hervorhebe? Ganz einfach, weil es nun mal der Realität entspricht. Solche Ängste verschwinden nie ganz. Man lernt, mit ihnen umzugehen und das gelingt mal mehr und mal weniger gut. Und ich denke, es ist sehr wichtig, den Leserinnen und Lesern dies auch genauso zu vermitteln. Genau das hat Laura Kneidl meiner Meinung nach perfekt geschafft.
„Sorgen sind nutzlose Gefühle, denn sie ändern rein gar nichts. Entweder nimmt man die Dinge in die Hand und versucht, sie zu ändern, oder man lässt es bleiben und lernt, damit zu leben. Vom Sich-Sorgen-Machen wird nichts besser.“
Laura Kneidl: Verliere mich. Nicht., S. 21

Warum Verliere mich. Nicht. für mich ebenfalls ein sehr besonderer Roman ist, kann ich eigentlich nur schwer in Worte fassen. Sages Geschichte hat mich auf eine Art und Weise tief berührt, denn ich habe mich tatsächlich so richtig verstanden gefühlt. Bisher war ich mit meiner Angst immer ziemlich alleine. Es gibt niemanden in meinem Umfeld, der solche Berührungsängste, oder zumindest in ähnlicher Form, hat und daher war es für mich etwas Neues, genau darüber in einem Roman zu lesen. Auch wenn Sage bloß ein fiktiver Charakter ist, hat es mir persönlich sehr viel gegeben, dass wir teilweise dieselben Ängste und Gedanken haben.

Vor allem aber hat besonders Verliere mich. Nicht. mir Hoffnung und Kraft gegeben. Denn zu sehen, wie Sage lernt mit ihren Ängsten umzugehen und es ihr dadurch auch durchaus besser geht, das ist etwas, an dem ich mich festhalten kann. Das ist auch der Grund, weshalb die Reihe bei mir einen besonderen Platz im Herzen erhält, weil mich die Romane auf so vielen Ebenen bereichert haben und es auch jetzt immer noch tun, denn ich denke noch immer sehr viel darüber nach und halte mir vor, dass wenn Sage das geschafft hat, ich das doch erst recht hinbekomme. 


GEDANKEN NACH DEM LESEN


  • Kann diese Buchreihe bitte niemals enden?
  • Oh man, ich bin sehr froh, dass dieser Roman so geendet ist. Etwas anderes hätte ich nicht ertragen.
  • Eigentlich könnte ich jetzt nochmal von vorne beginnen und die beiden Romane nochmal lesen.
  • BITTE. MEHR. DAVON.


ZUSAMMENFASSUNG

Für mich ist Verliere mich. Nicht., zumindest was die Geschichte an sich angeht, etwas schwächer als der erste Teil Berühre mich. Nicht. Das bedeutet aber nicht, dass ich den Roman daher schlechter finde. Besonders gefällt mir die Entwicklung von Sage, die man besonders in diesem Band sehr gut verfolgen und nachvollziehen kann. Oder zumindest konnte ich sie sehr gut nachvollziehen, da es mir immer noch sehr leicht fiel, mich in sie hineinzuversetzen. Außerdem habe ich bemerkt, was für eine Wandlung sie durchmacht, jedoch ohne gänzlich von ihren Ängsten abzulassen, was natürlich auch sehr unrealistisch wäre. Ohne zu viel verraten zu wollen, möchte ich an dieser Stelle die Abschlussszene hervorheben, die genau das nochmal deutlich macht. Nämlich, dass Sage gelernt hat, mit ihren Ängsten umzugehen, diese aber nie völlig verliert.

Verliere mich. Nicht. setzt nahtlos an den ersten Band an und die Geschichte geht eigentlich im gleichen Tempo weiter. Teilweise war es mir auch hier etwas zu ausgedehnt erzählt und man hätte ein paar Episoden meiner Meinung nach durchaus kürzer und kompakter fassen können. Letztlich bin ich jedoch auch hier wieder gänzlich in der Geschichte versunken und habe jedes Wort in mich aufgenommen.
Besonders gefällt mir, dass eben noch Fragen aus Berühre mich. Nicht. aufgegriffen und vor allem beantwortet wurden. Dadurch konnte man noch mehr über Sage und die Ursprünge ihrer Ängste erfahren, was mich persönlich doch am meisten interessiert hat.

So wurde ich nach Beenden des Romans doch mehr als zufrieden zurückgelassen und kann an der Stelle nur nochmal betonen, wie sehr mich Laura Kneidl mit diesen beiden Roman berührt hat. Daher haben Berühre mich. Nicht. und Verliere mich. Nicht. nicht nur einen besonderen Platz in meinem Bücherregal, sondern ebenfalls in meinem Herzen erhalten und ich kann diese Reihe nur wärmsten weiterempfehlen.


BUCHDETAILS

Titel: Verliere mich. Nicht.
Autorin: Laura Kneidl
Verlag: LYX
Preis: 12,90€
Sonstiges: Klappenbroschur, 470 Seiten

Die Buchdetails sind der Webseite von Bastei Lübbe entnommen.

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