Sonntag, 22. Juli 2018

Rezension: Feminist Fight Club



Feminismus ist ein Thema, mit dem auch ich mich sehr eindringlich befasse. Daher sauge ich feministische Literatur nur so auf und war sehr gespannt, was es mit Jessica Bennetts Feminist Fight Club auf sich hat, als ich das Buch erblickte. Heute möchte ich euch als etwas über diesen ominösen Feminist Fight Club erzählen, wer neugierig ist, sollte also unbedingt weiterlesen.



WORUM GEHT ES?

Der Feminist Fight Club wurde von Autorin Jessica Bennett zusammen mit einigen anderen Frauen ins Leben gerufen. Ziel des FFC ist es, Frauen dazu zu animieren, sich im Alltag häufiger gegen ihre männlichen Kollegen oder Konkurrenten durchzusetzen. Aber nicht nur das, Frauen sollen sich auch untereinander unterstützen und stärken, denn gerade dafür wurde dieser Club doch ins Leben gerufen - für gegenseitige Unterstützung, einander Kraft geben oder auch einfach, um anderen das Gefühl zu geben, nicht alleine zu sein. Mit Witz, aber auch Kritik gibt Jessica Bennett Tipps, wie man sich als Frau besonders auf der Arbeit durchsetzt, um auch dort Erfolg zu haben und nicht ständig im Schatten irgendwelcher männlichen Kollegen stehen zu müssen.


REZENSION

Das Konzept des Feminist Fight Club hat mich von vornherein angesprochen. Besonders cool fand ich es, dass auf dem linken Umschlag des Buches die Regeln des FFCs aufgelistet sind, die ich nur so unterstützen kann! Die Regeln besagen, dass man unbedingt über den Feminist Fight Club reden muss, dass man sich dazu verpflichtet, andere Frauen zu unterstützen und ganz besonders, dass jeder gleichberechtigt ist. 
Besonders die Aufmachung des Buches hat mich überzeugt. Es wird mit Illustrationen gearbeitet, die das Lesen gleich etwas unterhaltsamer machen. Das Geschriebene und ganz besonders die Wichtigkeit dessen werden dadurch jedoch nicht geschmälert.

Der Schreibstil zeichnet sich besonders dadurch aus, dass er direkt an die Leser gerichtet ist. Es wirkt so, als würde die Autorin einen direkt ansprechen, was das Ganze für mich doch etwas persönlicher gemacht hat. Darüber hinaus nimmt Jessica Bennett auch kein Blatt vor den Mund und spricht ganz ungeniert aus, was ihr nicht passt und auch das fand ich sehr erfrischend. Generell unterstütze ich sie in ihren Kernthesen durchaus. Interessant dabei waren auch die Fakten, die sie immer wieder in ihre Argumentationen eingebaut hat, um ihre Worte zu unterstreichen. Es ist also nicht ausschließlich ihre subjektive Meinung, die sie mitteilt, sie bezieht sich dabei sogar auf wissenschaftliche Fakten.

Das Buch ist in unterschiedliche Abschnitte unterteilt, jeder behandelt ein bestimmtes Thema. Es geht darum, den Feind, aber auch sich selbst zu kennen, es werden Szenarien angesprochen, in welchen die Frauen ihren männlichen Kollegen stets untergeordnet wurde und analysiert, was man in dieser Situation hätte besser machen können. Generell gibt die Autorin viele Tipps, aus denen jeder für sich etwas mitnehmen kann. Die einzelnen Szenarien berufen sich im Übrigen aus persönlichen Erfahrungen anderer Feminist Fight Club-Mitglieder. 

Allerdings konnte mich das Buch nicht komplett überzeugen. An einigen Stellen fand ich es doch schon etwas zu verkrampft. Natürlich ist es wichtig, dass Frauen im Job mehr Beachtung geschenkt bekommen und vor allem für ihre harte Arbeit auch belohnt werden und es ist auch offensichtlich, weshalb Frauen mit diesem Buch adressiert werden, ich hätte es aber dennoch schöner gefunden, wenn die Autorin auch bewusst Männer angesprochen hätte. 
Denn es gibt schließlich auch unter den Männern genug Feministen und ich habe nicht das Gefühl, dass die sich durch dieses Buch angesprochen oder wertgeschätzt fühlen. Ich weiß, dass sie an einigen Stellen auch Männer anspricht und die generell nicht als das böse Geschlecht hinstellt, aber auf mich persönlich wirkte es mehr als eine Verschwörung aller Frauen gegen das Patriarchat und dass es nur eine handvoll Männer gibt, die sie dabei unterstützen würden. Und so sehe ich das nicht.

Jessica Bennett hat durchaus gute Ansätze und Absichten, allerdings schert sie mir da alle zu sehr über einen Kamm und bedient damit die Genderklischees, aus denen sie eigentlich ausbrechen möchte. 


FAZIT

Mit dem Feminist Fight Club hat die Autorin Jessica Bennett ein gutes Konzept geschaffen, an dem man sich durchaus orientieren sollte. Man sollte meiner Meinung nach jedoch nicht alles auf die Goldwaage legen, was die Autorin in diesem Buch rät. Wer ist sich jedoch erstmals mit feministischer Literatur auseinandersetzen möchte, dem würde ich dieses Buch nicht empfehlen wollen, da es doch mehr aus einer subjektiven Perspektive geschrieben ist. Daher erhält der Feminist Fight Club drei von fünf Kreuzen von mir.




BUCHDETAILS

Titel: Feminist Fight Club
Autor: Jessica Bennett
Illustrationen: Saskia Wariner, Hilary Fitzgerald Campbell
Übersetzung: Viola Krauß
Verlag: Bastei Lübbe
Preis: 14,90€
Sonstiges: Klappenbroschur, 320 Seiten

Die Buchdetails sind der Webseite von Bastei Lübbe entnommen.
Vielen Dank an Bastei Lübbe für das Rezensionsexemplar!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Wenn du auf meinem Blog kommentierst, werden die von dir eingegebenen Formulardaten (und unter Umständen auch weitere personenbezogene Daten, wie z. B. deine IP-Adresse) an Google-Server übermittelt. Mehr Infos dazu findest du in meiner Datenschutzerklärung und in der Datenschutzerklärung von Google.

Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.

-->